
Theatralische Trickkiste - WS07
Die Filmwelt hat etliche erzählerische Mittel parat, die uns durch unsere
Sehgewohnheiten sehr geläufig sind. Sei es slow motion, split screen oder die
Nahaufnahme, wir wissen genau um ihren sinnvollen Einsatz. Manchmal scheint es
gar, als hätte das Theater weit weniger solcher Mittel zur Verfügung. Dabei hat das
Theater auch auf diesem Gebiet so einiges entwickelt. Sei es das klassische apart,
oder das Verfremden durch den Wechsel der Erzählebene bis hin zu rhythmischen
oder chorischen Arrangements, die Trickkiste des Theaters ist prall gefüllt. In
diesem Workshop werden wir uns einige narrative Werkzeuge des Theaters genauer
anschauen, und versuchen einige eher filmische Tricks in das Theater zu
übersetzen.
More about Raschid
Wurde in Weimar als Deutsch-Sudanese geboren. Zunächst wollte er erst Forscher, dann Fussballer, dann Rockstar werden. Nach einer abgebrochenen Bühnenarbeiterlehre, einer abgeschlossenen Schauspielausbildung und einem abgebrochenen Philosophie- und Theaterwissenschaftsstudium beschloss auch mal als Schauspieler zu arbeiten. Es folgten einige Jahre in festen Engagements an verschiedenen Theaterhäusern. Seit 2007 ist er das was er immer sein wollte, nämlich alles und nichts, und arbeitet freischaffend als: Schauspieler für Bühne, Film, TV und Radio, Musiker, Produzent, Rapper, Regisseur, Moderator, Vater, Chaoserzeuger und –beherrscher, Wortakrobat, Autor, DADAist, Unterhalter, Unterhändler, Wunderheiler, In-, Per- und Transformer, Aktivist, Tanzbodenzerstückler und poetischer Peacebruder.
Seit ca. 15 Jahren beschäftigt sich Raschid Daniel Sidgi mit Improvisation im Theater. Er spielt Im prov Shows, gibt Workshops und lernt nie aus. Dabei arbeitete er u.a. mit Randy Dixon, Lee White, Inbal Lori oder Jim Libby. Erist Gründungsmitglied der Theaterturbine in Leipzig und spielt regelmäßig mit THEATERSPORT Berlin. Seit 2014 ist er zudem künstlerischer Leiter des int. Improv Festivals MOMENTA in Leipzig.
Raschid Daniel Sidgis Arbeit war auf etlichen Festivals und Bühnen im In- und Ausland zu sehen. Er gewann mit dem Theater TITANICK mit der Produktion „ODYSSEE“ 2010 den Preis „Best Performance“ beim int. Theaterfestival Tvardava Teatar in Belgrad/Serbien. Seine Inszenierung seines Stückes „Wo kein Wind weht“ erhielt 2012 den Heidelberger Theaterpreis PUCK. 2017 war er mit der Produktion „89/90“ (Schauspiel Leipzig) auf dem Berliner Theatertreffen zu sehen.